Burundi Kids

Mutter-Kind- Heim

Ein Zentrum für Mütter und ihre Kinder.

Viele Mädchen und junge Frauen werden Opfer sexuellen Missbrauchs oder ihrer Leichtgläubigkeit. Eine ungewollte Schwangerschaft ist häufig der Anfang eines Teufelskreises aus Armut, Prostitution, Drogen und Krankheit. Nicht nur für die Mädchen, sondern auch für ihre Kinder. Mit dem „Centre Nyubahiriza“ bieten wir jungen Frauen und Mädchen ein schützendes Umfeld, medizinische Versorgung, regelmäßige Mahlzeiten und soziale und psychologische Betreuung. Sie können neuen Lebensmut und die Liebe zu ihren Kindern entwickeln, sich bilden und ihr Leben wieder in die eigene Hand nehmen. Das Mutter-Kind-Heim wurde 2005 von der Fondation Stamm in Burundi mit Unterstützung von burundikids e.V. gegründet. Ursprünglich befand sich das Heim im Viertel Kamenge, einem der ärmsten und am stärksten vom Bürgerkrieg betroffenen Viertel der Hauptstadt Bujumbura. Seitdem ist die Einrichtung mehrmals umgezogen und befindet sich aktuell im Viertel Mutakura, im nördlichen Randbezirk der Stadt.

Das Heim hat Platz für 25 Mädchen oder junge Frauen und ihre Babys oder Kleinkinder. Alle Plätze sind immer belegt. Im Zentrum finden die Mädchen und Frauen ein schützendes Umfeld, erhalten tägliche Mahlzeiten, medizinische, soziale und psychologische Betreuung für sich und ihre Kinder, und können die Schule wieder aufnehmen oder eine Ausbildung beginnen. Darüber hinaus arbeiten die Mädchen permanent an kulturellen Programmen mit traditionellen Tänzen und Theaterstücken.
Für die Betreuung 24h/24 wohnt eine Sozialarbeiterin mit den Mädchen im Heim. Zusammen mit zwei weiteren Betreuerinnen ist sie verantwortlich für das Leben im Zentrum. Über das ebenfalls von burundikids e.V. unterstützte Krankenhaus „Centre Médical Hippocrate“ ist die medizinische Versorgung sichergestellt. Psychologen besuchen das Heim regelmäßig, ebenso eine Juristin, die sich um rechtliche Angelegenheiten der Heimbewohnerinnen kümmert. Mehrere AusbilderInnen im Schneidern, Sticken und Nähen bieten den Mädchen und jungen Frauen eine Ausbildung an. Zwei Wächter sorgen für die Sicherheit.

Viele der Mädchen gehen (wieder) zur Schule. Alternativ können sie im Heim eine Ausbildung in Handwerk absolvieren. Ihre Kinder gehen in den Kindergarten und die Babys werden Tag und Nacht vom Personal des Heims und den Heimbewohnerinnen betreut. Die Mädchen, die nicht (mehr) in die Schule gehen können, nehmen an Alphabetisierungskursen teil und absolvieren eine professionelle Ausbildung im Schneidern. Während der Kurse lernen sie unterschiedliche Techniken und Muster im Nähen – mit und ohne Maschine – und Sticken und stellen Decken, Puppen, Kleidung, Servietten und andere Produkte her entweder für den lokalen Markt oder für unsere Partner in Europa.Die kulturelle Betreuung der Mädchen und Frauen – wie das Theaterspiel und das Erlernen von traditionellen Tänzen – dient gleichermaßen zwei Zwecken: einerseits dient es der Freizeit, Entspannung und Ablenkung und Verarbeitung von den teilweise harten Schicksalen. Andererseits hat das Programm erzieherischen Charakter, der die Werte der burundischen Kultur, Tradition und Gesellschaft vermittelt, nicht zuletzt im Hinblick auf die wichtige Reintegration der Mädchen.

Die meisten der Mädchen kommen ursprünglich vom Land. Sie versuchen, der Armut zu Hause zu entfliehen, indem sie in der Hauptstadt Bujumbura Jobs als Haushaltshelferin oder Kindermädchen annehmen. Nur zu oft sind sie damit automatisch sexuellem Missbrauch, Vergewaltigung, ungewollten Schwangerschaften, Krankheiten wie HIV und nicht selten auch der Prostitution und dem Leben auf der Straße ausgesetzt. Ist sie einmal schwanger, hat die junge Frau nicht mehr die Möglichkeit, ins Elternhaus zurückzukehren.Die Gründerin des Heims ist Verena Stamm, eine deutsche Krankenschwester, die seit 1972 in Burundi lebt. In den Wirren des Bürgerkriegs hat sie 1999 ihre eigene, lokale Hilfsorganisation gegründet: die Fondation Stamm.
Die Fondation Stamm betreut heute mehrere Hundert Kinder und Jugendliche in ihren sozialen Zentren. Ihre Schulen und Ausbildungszentrenerreichen mehrere Tausend Mädchen und Jungen. Die Fondation Stamm ist in acht von 17 Provinzen Burundis und in unterschiedlichen Domänen aktiv.

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